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60 Jahre »Orden der Demokratie«
Von Manfred Demmer in Neue Rheinische Zeitung
Wenige Tage nach der Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen trafen sich am 26. Oktober 1946 in Düsseldorf Vertreter der im Land existierenden Vereinigungen der politisch Verfolgten, um einen Gesamtverband zu gründen, der den Namen "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes" erhielt.
Deshalb veranstaltet die VVN - Bund der Antifaschisten NRW am 28.Oktober im Düsseldorfer Savoy-Theater eine "Geburtstagsparty". Manfred Demmer, der vor zehn Jahren die Dokumentation "Streiflichter aus 50 Jahren VVN NRW" zusammenstellte, erläutert in einer Serie für die NRhZ die Geschichte dieses "Ordens der Demokratie".
Folge 1: 60 Jahre »Orden der Demokratie« Orden zur Festigung und Stärkung der Demokratie - so hatte der Regierungspräsident damals die gerade gegründete VVN bezeichnet. Die nach Düsseldorf gekommenen Vertreter der verschiedenen örtlich entstandenen Verfolgtenorganisationen erlebten von den politisch Verantwortlichen jener Tage eine nie mehr wieder so erfahrene Anerkennung.
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Folge 2: Ex-SA-Mann Schröder fordert Verbot Bald nach ihrer Gründung in Nordrhein-Westfalen war die VVN vielfältigen Diskriminierungen und Repressalien ausgesetzt. Das wurde schon in der ersten Folge dieser Serie deutlich. Der Beschluss des Parteivorstandes der SPD gegen die VVN, Behinderungen einer Politik der Verständigung mit den Menschen in der "Ostzone" und der "Adenauer-Erlass" vom September 1950 führten zu Behinderungen der Arbeit der größten Verfolgtenorganisation der Bundesrepublik. Am 2. August 1951 erfuhr sie endgültig, dass die Ehrenbezeugungen vieler Politiker am 26. Oktober 1946 inzwischen Makulatur geworden waren. Beitrag lesen: | |
Folge 3: Gegen Notstandsgesetze und Berufsverbote Der in Köln vorgesehene VVN-Bundeskongress im Mai 1963 konnte durch repressive Maßnahmen seitens der Behörden nicht stattfinden. Der "Skandal von Köln" fand eine große Beachtung und führte zu vielfältigen Aktivitäten von Demokraten im In- und Ausland gegen diese Verhinderung. Der Kongress fand schließlich im Oktober in Frankfurt am Main statt. Dort sprach neben anderen Rednern der evangelische Superindendent Werner Sanss aus Selm in Westfalen, der in der antifaschistischen, demokratischen Bewegung aktiv war und später Aachener Friedenspreisträger wurde. Beitrag lesen: | |
Folge 4: Für den Frieden und gegen Neonazis Immer wieder nutzte der VVN-Landesvorstand die Möglichkeiten, seine Themen an andere demokratische Organisationen heranzubringen. So wandte er sich im September 1977 an den 12. Gewerkschaftstag der IG Metall, der in Düsseldorf stattfand, und erinnerte an die Erfahrungen bis 1945. Angesichts der Häufung provokatorischer Aufmärsche, Versammlungen und anderer Aktivitäten von rechtsextremistischen, nazistischen und neonazistischen Gruppen, bei denen der Versuch gemacht (werde), den Faschismus zu rehabilitieren und der Bevölkerung, insbesondere der Jugend, als denkbaren und erfolgversprechenden Versuch der Krisenbewältigung anzudienen, seien die Gewerkschaften gefordert. Niemand hat größere Veranlassung, größere Berechtigung, größere Verpflichtung, gegen das Wiederaufleben des Nazismus in Deutschland aktiv zu werden als die Gewerkschaftsbewegung. Beitrag lesen: | |